Weihnachten ohne den Liebsten

Der Tod eines Nächsten, eines einem lieben Menschen, ist nie einfach zu verkraften. Aber gerade zu den höchsten Feiertagen ist es noch schwieriger. Das Weihnachtsfest weckt Erinnerungen, mal gute,  mal weniger gute, weil das Jahresende auch häufig überlagert wird von Alltagsproblemen: Fehlt Geld in der Haushaltskasse, aber Geschenke müssen noch gekauft werden? Knirscht es gerade in der Beziehung, aber man will sich das Weihnachtsfest nicht verderben und hält die Füße still? Ist Besuch von nahen Verwandten angesagt, die nicht nur willkommen sind, sondern auch Arbeit machen? Weihnachten ist nicht rosarot, aber irgendwie überlebt man es. Aber wenn der Tod ins Haus kommt und die Seele sich verschließt, dann kann es notwendig sein, sich rechtzeitig Hilfe zu holen. Wenn der oder die Nächste nicht mehr ist, dann braucht man andere Menschen um sich, um heil durch den Jahreswechsel zu kommen. Weihnachten ist Stress, meistens, machen wir uns nichts vor. Die Bilderbuchfamilie gibt es eben nur da, im Bilderbuch. Wer dem jetzt widerspricht, der freue sich! Er geht zu den wenigen, die in einem perfekten sozialen Umwelt leben und mit Stress gut umgehen können.

Es gibt keine Pille gegen Trauer

Wenn ein lieber Mensch gegangen ist, dann fehlt er und das fällt nun mal vor allem an den Tagen auf, an denen die Familie hochgehalten wird. Onkel Bernd hat immer ein Weihnachtsgedicht vorgelesen, Tante Hilde bestand immer darauf, in die Kirche zu gehen. Nun fehlen sie und es wird kein Gedicht gelesen und die Kirche muss ohne uns auskommen. Die Erinnerungen, zumal noch in der dunklen Jahreszeit, können Depressionen befeuern. Trauern ist gut und normal, Trauer braucht Zeit, dafür gibt es keine Pille. Trauer aber zehrt auf Dauer an den Menschen. Der verstorbene Mensch kommt nicht zurück. Selbst diese Erkenntnis braucht seine Zeit. Ablenkung muss her. Trauer muss man zulassen, aber sich auch überwinden und die Nähe anderer suchen. Ist dieser Schritt erst einmal umgesetzt, geht es einem oft gleich viel besser. Wer keine Nächsten hat, an die er sich wenden kann, für den haben wir auf unserer Webseite ein paar Telefonnummern und Adressen parat. Trauen Sie sich! So grausam es klingt, der einzige der Ihnen jetzt helfen kann, sind Sie selbst. Sie müssen den ersten Schritt tun, dann können andere Ihnen helfen.