Start ins Neue Jahr

Grau ist der Himmel, wenn man zu ihm emporsieht. In den Zeitungen schwarz auf weiß stehen nur Schreckensmeldungen. Terror hier und Terror da. Wahlen, die nur Ängste erzeugen. Keiner freut sich mehr auf Wahlen, es kommt das Chaos, wir haben keine Wahl mehr. Diese Tage im Jahreswechsel können einen runter ziehen und jede Hoffnung ersterben lassen. Auf dem Bürgersteig liegen schon gleich nach Silvester die Tannenbäume Glied an Glied, wie eine grüne Perlenkette am Straßenrand. Sie sehen alle noch so frisch aus und schon wurden sie entsorgt, abgestoßen wie ungewolltes Leben. Die Zeit nimmt immer mehr an Tempo zu. Nächst Station Ostern. Weihnachten war gestern. Wie soll man da mal innehalten? Wie den Gedankenstrom bremsen?

Sie erwarten hier jetzt bestimmt ein paar warme Zeilen aus der sicheren Stube heraus geschrieben? Ja, gut erkannt, ich sitze in der Tat in einer warmen Stube. Ich habe zu essen und zu trinken. Ich habe einen freien Blick auf eine Straßenkreuzung, auf der es trotz genau geregelter Vorfahrt mehrmals täglich zu Fast-Zusammenstößen kommt. An der Fußgänger manchmal wie in Trance die Straße überqueren und wie durch ein Wunder dabei nicht zu Schaden kommen. An der sich viel beobachten lässt von der sicheren, meiner Warte aus. Der Blick durchs Fenster ist nur einer von vielen. Jeder hat einen anderen. Aber ich habe ein heiles Fenster, ich habe eine Tür, durch die ich gehen kann. Ich kann sehen. Ich kann hören. Es sind so viele Dinge, die ich kann, wenn ich will, auf die ich mich freue jeden Tag, wenn ich mir ihrer nur gewahr werde. Verzagen Sie nicht und lassen Sie sich die Hoffnung nicht nehmen. Das Leben ist schön, auch wenn es für viele grausam und unmöglich scheint. Die, denen es gut geht, sollten für die anderen da sein. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gutes Jahr.

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